Nordmazedonien und Nordgriechenland 11.-18.05.2019

 
Teil 1: Nordmazedonien

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Natürlich ist 1 Woche zu wenig, um die Vogelwelt zweier Länder zu erkunden. Der Reisetitel " Greifvögel in Nordmazedonien und Brutvögel am Kerkinisee" lenkt die Aufmerksamkeit bewusst auf die Schwerpunkte, aber gesehen haben wir viel mehr. Von 2 Unterkünften aus ließen sich ohne längere Fahrzeiten prägnante Eindrücke gewinnen. Die ersten 3 Nächte verbrachten wir im Hotel Popova Kula Winery nahe dem Vadar-Flusstal, 50 km nördlich der Griechisch-Nordmadzedonischen Grenze.

05_DSC05755_MK_nahe-Demir-Kapija 06_DSC05814_MK_nahe-Demir-Kapija 07_P1170121_MK_Bergsteppe 08_DSC05893_MK_Bergsteppe
Unser Ankunftstag war vor allem ein Reisetag, doch in einer ersten Erkundungstour sahen wir Blaumerlen, Alpendohlen und Felsenschwalben in einer Schlucht. Schwarzstirn-, Rotkopf- und Maskenwürger am ersten Tag sowie der einzige Halbringschnäpper unserer Reise stimmten uns auf ein südosteuropäisches Artenspektrum ein.
09_IMG_6846_MK_Blutspecht 10_IMG_6927_MK_Bienenfresser 11_S8-Phonescoping_MK_Kaiseradlerhorst 12_IMG_7110_MK_Kaiseradler

In einem Bachtal beobachteten wir einen Blutspecht (linkes Bild), erkennbar am Fehlen einer beim Buntspecht vorhandenen schwarzen Verbindung zwischen Wangenstreif und Nacken. Dort fanden wir auch Bienenfresser, eine Art, der wir fortan täglich begegnen würden. Zwei ferne Blauracken machten Lust auf mehr. Der eigentliche Knüller des Reisebausteins Nordmazedonien war der Kaiseradler in Verbindung mit dem Artbetreuer, unserem örtlicher Guide. Dieser engagiert sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich für den Schutz dieser seltenen Art, wodurch wir als Gruppe aus erster Hand Einblick in die Erfolge und  Probleme erhielten. Aus riesiger Entfernung durften wir einen brütenden Kaiseradler mittels Spektiv beobachten. Die Nestaufnahme ist mittels Phonescoping entstanden. Dabei wird ein Smartphone mit Hilfe eines geeigneten Adapters am Spektiv-Okular befestigt. Auf dem rechten Bild sehen wir den Kaiseradler im weitläufigen Nahrungsgebiet fliegen.

13_IMG_7223_MK_Kappenammer 14_S8_MK_Schmutzgeier-Brutfelsen 15_S8_MK_Dorf-Marena 16_IMG_7504_MK_Marena_Roetelfalke

Eine der dankbarsten Singvögel war die häufig präsente Kappenammer mit ihrem wohlklingenden Gesang. Aus weiter Ferne sahen wir den Schmutzgeier bei der Brutablösung in der Felswand (Foto). Ein Höhepunkt war der abendliche Einflug der Rötelfalken in ihre Nester. Der Brutbestand im kleinen Dorf Marena (3. Bild) wird auf 120 Paare geschätzt. Die  Einschlupflöcher in die Dächer werden auch von Dohlen genutzt, was die Einwohner weniger mögen und die Löcher zunehmend verschließen.

17_DSC08404_MK_Demir-Kapija 18_DSC06760_MK_Vadar-Ebene-Bistrenci 19_S8_MK_Wildblumenmeer 20_DSC08271_MK_GriechLandschildkroete

In der Normallandschaft der Mittelgebirge sangen viele Nachtigallen, immer wieder der Pirol und häufig der Blassspötter um nur einige zu nennen. Nach dem Olivenspötter suchte die Gruppe systematisch vergeblich, die Art war wohl noch nicht aus dem Winterquartier zurück. Beobachtungen von Ortolan und Sperbergrasmücke gelangen einmal am Wegesrand im Umland einer Schlucht, wo wir frühmorgens auf Geier am Futterplatz warteten (die insgesamt 11 Gänsegeier und 1 Schmutzgeier in riesiger Entfernung empfand ich als wenig, aber vielleicht war ich von der Extremadura verwöhnt). Mehrfach und doch immer wieder überraschend waren Begegnungen von Griechischen Landschildkröten.

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