Nordzypern 02.-15.02.2020

 
Teil 2: Überraschungen in und nahe Salamis

zur Eingangsseite Nordzypern

Alle Fotos werden beim Anklicken auf 800 Pixel (lange Seite) vergrößert
01_P1270759_Salamis-Bay-Conti-Hotel 02_P1270560_Sky-Venus-Beach-Hotel 03_P1270453_Famagusta-Bucht-Feuchtgebiete 04_DSC01789a_antikes-Salamis

Vom Salamis Bay Conti Hotel (1. Bild) vorbei am Sky Venus Beach Hotel (2. Bild) bis zum Eingang der Antiken Stätte Salamis (3. Bild) sind es lediglich eine Stunde Fußweg am Strand entlang. Dennoch bin ich auf diesem Wege nur ein einziges Mal angekommen, denn überwinternde Limikolen in strandnahen Feuchtgebieten zwischen den o. g. Hotels hielten mich davon ab, weiter zu laufen.  

05_P1270251a_Spornkiebitze 06_P1270606a_Dunkler-Wasserlaeufer 07_P1270645a_Rotschenkel 08_P1280713_Gruenschenkel

Der in Deutschland nicht zu beobachtende Spornkiebitz gehörte zu meinen Lieblingsmotiven. Bei uns regelmäßig durchziehende Limikolen wie den Dunklen Wasserläufer (2. Bild) und den Rotschenkel (3. Bild) waren wegen der Spiegelung ein Genuß. Die beiden an einer Steilwand rastenden Grünschenkel (rechts) fand ich an einem größeren Gewässer direkt neben der belebten Hauptstraße. Vom Aussehen her erinnerte der See an eine nachlässig verlassene Kiesgrube. 16 Krickenten rasteten in einer straßenferner Bucht. Generell kann man am "Straßensee" mit Überraschungen rechnen, denn die Vögel sind hier weitgehend ungestört. Autos können nicht anhalten und für Spaziergänger mindert der lehmige Grund die Begehbarkeit erheblich.

09_Famagusta-Bucht-Feuchtgebiete 10_Famagusta-Bucht-Feuchtgebiete 11_Famagusta-Bucht-Feuchtgebiete 12_P1270298as_Dunkler-Wasserlaeufer
Die Feuchtgebiete zwischen den beiden Hotels sind optisch ansprechend und kleinräumig, weshalb jeder Gang reizvoll ist, sei es wegen des Lichtes oder wegen Verhaltensstudien. Auch hat man immer wieder eine Chance hat, nahe an Limikolen heranzukommen. Während der Zugzeit mag das noch wesentlich aufregender sein als im Winter.
13_DSC01664a_Rutenkraut 14_P1280384_Rutenkraut 15_P1280602_Chukarhuhn-Deckung 16_P1280536_Chukarhuhn-Spuren.jpg
Das etwa 1 km x1,6 km große Gelände der Antiken Stätte Salamis ist teils hügelig und außer an der Meerseite, von welcher man jedoch nicht eindringen kann, vollständig umzäunt. Trotz der Zaunabschreckung gibt es Gründe, durch Schlupflöcher hineinzukommen. Einheimische pflegen offenbar alte Traditionen, aber welche sind das? Das Rutenkraut – Ferula communis – (ein Fenchel) ist hier großräumig verbreitet. Möglicherweise sammeln die Einheimischen Schnecken zum Verzehr, Bewegungen eines Stockes am Boden lassen jedoch eher vermuten, dass  wilder grüner Spargel gesucht und gesammelt wird.
Auch Ornithologen können Gründe haben, außerhalb der Öffnungszeiten (ab 8 Uhr) das Gelände betreten zu wollen. Mit etwas Glück machen sich Chukarhühner optisch und/oder akustisch bemerkbar. Die Hühnervögel sind unter stacheligen Sträuchern, wo sie sich gern aufhalten, gut geschützt. Ich war dreimal im Gebiet unterwegs, das erste Mal hatte ich bei Bestwetter Glück, war wegen der Gruppe jedoch in akuter Zeitnot. Ich machte Tonaufnahmen z. B. diese Sequenz und sah einmal bis zu fünf Chukarhühner wegfliegen, welche zuvor unter den Sträuchern für mich unsichtbar waren. Das zweite Mal erschloss ich in Ruhe größere Areale und schreckte an anderer Stelle 2 Chukarhühner und 4 Halsbandfrankoline auf. Beim letzten Mal, als ich viel Zeit mitbrachte und u. a. gezielt die Stelle mit der Fünfergruppe aufsuchte, war wohl angesichts des unfreundlichen Wetters kein Huhn zu hören, geschweige denn zu sehen, lediglich frische Fußspuren zeugten von ihrer Anwesenheit. Zum Größenvergleich habe ich ein 5-Cent-Stück dazugelegt (rechtes Foto). Immerhin zeigte sich die scheue und auf Zypern endemische Schuppengrasmücke Silvia Cyprus einmal flüchtig, bevor sie im nächsten undurchdringlichen Gebüsch auf Nimmerwiedersehen verschwand.
zur Eingangsseite Nordzypern